Mikroplastik in Kosmetik

Weshalb man sofort auf die Verwendung von herkömmlicher Kosmetik verzichten sollte

Bis zu 98% der Inhaltsstoffe herkömmlicher Kosmetik schaden nicht nur dem Körper, sondern auch der Umwelt! Dieser Satz klingt erstmal hart, stellt jedoch eine Tatsache dar. In beinahezu jedem Kosmetikprodukt ist Mikroplastik in Form von synthetischen Inhaltsstoffen zu finden.

Als Mikroplastik werden Partikel bezeichnet, welche kleiner als 5 Millimeter sind. Die meisten Mikroplastik-Teilchen sind jedoch so klein, dass es das menschliche Auge ohne einer mikroskopischen Vergrößerung gar nicht mehr wahrnehmen kann. Diese flüssigen, gel- und wachsförmigen Kunststoffe haben Bezeichnungen wie Emulgatoren, Polyethylenglykol (PEG), Parabene, Silikone, Paraffine, synthetische Duftstoffe, etc. und sind nicht nur ein kleiner Anteil in Kosmetikprodukten, sondern bestehen diese Produkte sogar zu einem Großteil aus diesen Inhaltsstoffen. Diese Kunststoffe haben verschiedenste Aufgaben zu erfüllen, so werden sie beispielsweise als Bindemittel, Lösungsmittel, Konservierungsmittel und Füllstoffe in der Kosmetikproduktion eingesetzt. Für diese Partikel ist es leider ein Leichtes durch die Körperreinigung über das Abwasser in unsere Umwelt zu gelangen und haben hier bereits unabsehbare Schäden angerichtet.

Herkömmliche Kosmetikprodukte bestehen zu einem überwiegenden Teil aus folgenden Inhaltsstoffen:

  • Emulgatoren, Polyethylenglykol – kurz PEG

PEG ist ein Polymer und somit synthetisch hergestellter Kunststoff bzw. auch bekannt als Mikroplastik, welcher aufgrund seines breiten Spektrums von Viskositäts- und Löslichkeitseigenschaften eingesetzt wird. Dabei fungiert es als Bindemittel z.B. pulver- und puderhaltiger Produkte, als Lösungsmittel, sowie Konsistenzgeber in Cremes und Lippenstiften.

  • Parabene

Parabene sind chemische Verbindungen und die am Häufigsten verwendeten Konservierungsmittel in der Kosmetikindustrie und sollen das Produkt vor dem Verderben bewahren, sowie auch einen eventuell unerwünschten Eigengeruch bzw. Eigengeschmack des Produktes neutralisieren. Man spricht zwar von “im Allgemeinen gut verträglich”, dennoch können durch Parabene Allergien hervorgerufen werden. In einer Studie der Wissenschaftlerin Philippa Darbre aus dem Jahre 2004 wurden Parabene sogar in Brustkrebstumoren nachgewiesen, genauere Untersuchungen, bzw. weitere Studien zu diesem Thema blieben bislang jedoch aus.

  • Silikone

Die in der Kosmetik verwendeten Silikone sind ebenfalls synthetische Polymere unter Verknüpfung von Silicium- und Sauerstoffatomen. Siliciumverbindungen kommen zwar auch in der Natur vor, jedoch nur in anorganischer Form, beispielsweise als Quarzsand (Siliciumdioxid) oder Kieselsäure. Die Funktionen von Silikon sind in der Kosmetik sehr breit gefächert, abrasiv (schleifend/polierend) in Zahnpflegeprodukten, trüb und somit Transparenzverringernd, quellend und Konsistenzverändernd aufgrund der veränderbaren Viskosität.

  • Paraffine

Paraffin wird aus Mineralöl gewonnen und weist je nach Herstellungsprozess bzw. Zusammensetzung Konsistenzen von leichtflüssig über ölig bis wachsartig auf. Es wird daher vorwiegend zur Konsistenzregulierung der kosmetischen Produkte eingesetzt. Durch ihre filmbildende Wirkung, sorgen Paraffine für besonderen Glanz auf der Haut, ohne jedoch pflegend in diese einzudringen.  

  • Synthetische Duftstoffe

Duftstoffe kommen praktisch in allen Kosmetikprodukten zum Einsatz, hauptsächlich in synthetischer und somit ebenfalls künstlich hergestellter Form. Sie sind einerseits für den markanten Geruchs des Produktes an sich verantwortlich, als auch für das Maskieren des eigenen, hauptsächlich unangenehmen Körpergeruchs. Duftstoffe werden unter den Inhaltsstoffen oft einfach als Parfum ausgewiesen. Die Duftstoffe sind sehr oft für Allergien verantwortlich, weshalb seit 2004 auch einige allergieauslösenden Duftstoffe separat in den Inhaltsstoffen aufgelistet werden müssen. Nicht selten wird empfindlichen Personen wie Allergikern, Babys, Kindern oder Schwangeren generell der Verzicht der Verwendung von parfumierten Kosmetikas empfohlen.

  • Alkohole

Alkohol in Kosmetik meist Ethanol, wird hauptsächlich als Lösungsmittel und zur Konservierung eingesetzt. Alkohol soll in einigen Produkten wie Deodorants, Rasiercremes, etc. jedoch auch ein Frischegefühl vermitteln. In hoher Dosierung kann jedoch auch eine Hautreizung sowie Austrocknung der Haut hervorgerufen werden.

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Die meisten dieser Bestandteile werden nicht von der Haut aufgenommen, sondern schaden der Haut. Sie verbleiben auf der Oberfläche und behindern somit die Haut beim Atmen. Die Stoffe legen sich wie ein Film über die Haut und lassen diese zwar optisch glatt und gepflegt wirken, unter dem Film trocknet die Haut jedoch zusehends aus. Durch anschließende Körperreinigung gelangen die Mikroplastikpartikel dann über die Kanalisation in die Umwelt und der Kreislauf nimmt seinen weiteren Verlauf. Siehe dazu auch “Endstation Meer – Wie kommt der Plastikmüll ins Meer?”.

Doch was ist die Alternative für herkömmliche Kosmetik?

Als Alternative zu herkömmlicher Kosmetik sind ganz klar Natur- und Biokosmetikartikel zu empfehlen. Natürliche Kosmetikartikel haben sich in den letzten Jahren, nicht zuletzt Dank einiger Qualitätsvorgaben durch Qualitätsverbände, sehr stark entwickelt und stellen eine klare Alternative dar. So bieten Dir aktuelle Naturkosmetikartikel alles, was ebenso die herkömmliche Kosmetik für Dich bereithält, jedoch mit den beiden Vorteilen die Natur und Deine Gesundheit um ein Vielfaches weniger zu belasten!

Woraus besteht eigentlich Naturkosmetik und was unterscheidet sie von der herkömmlichen Kosmetik?

Als Naturkosmetik werden Produkte bezeichnet, welche nur natürliche Rohstoffe beinhalten und frei von bestimmten Inhaltsstoffen wie z.B. PEG (Polyethylenglycol), Silikone, Parabene, Paraffine, synthetischen Duftstoffen und anderen Erdölprodukten sind. Obwohl es noch keine einheitliche internationale & gesetzlich bindende Definition von Naturkosmetik gibt, haben sich bereits mehrere Qualitätslabels etabliert, wie z.B. CSE (Certified Sustainable Economics), Demeter, NATRUE, Naturland, EcoControl, das ECOCERT-Label, oder das BDIH-Siegel für kontrollierte Naturkosmetik, die dem Naturkosmetik-Produkt eine gewisse Authentizität und Qualität bescheinigen.

Die Hauptbestandteile echter Naturkosmetik sind:

  • natürliche Öle, wie Olivenöl, Sojaöl usw.
  • ätherische Öle, zur Pflege oder Aromatisierung
  • Blütenwasser
  • Bienenwachs
  • Fette, wie Kokosfett, Kakao- oder Sheabutter

Aufgrund der fehlenden Definition von “echter” Naturkosmetik gibt es jedoch auch gravierende Unterschiede zwischen Naturkosmetik und Naturkosmetik. Denn wie bei der herkömmlichen Kosmetik gibt es ein paar Rohstoffe die zwar der Natur entstammen, jedoch der Pflege der Haut absolut nicht förderlich sind. Diese sind zum Beispiel:

  • Alkohole
  • Wasser
  • Erdöl

Hier lohnt sich dann entweder der Blick aufs Qualitätssiegel oder auf die Angabe der Inhaltsstoffe, welche man anhand von Datenbanken überprüfen kann. Über das INCI-Programm, hierzu ist übrigens eine eigene app erhältlich (INCI Inhaltsstoffe), bekommst Du Informationen zu sämtlichen Inhaltsstoffen.

Was bedeutet eigentlich vegane Kosmetik und inwieweit spielen Tierversuche im Herstellungsprozess der Kosmetik eine Rolle?

Während bei Naturkosmetik der Einsatz von Produkten lebender Tiere wie z.B. Milch, Honig erlaubt ist, werden bei veganer Kosmetik ausschließlich Rohstoffe ohne tierischer Herkunft verwendet. Die Verwendung von Rohstoffen aus toten Wirbeltieren (z. B. Nerzöl, tierische Fette wie z.B. Murmeltierfett, Collagen und Frischzellen) ist auch bei der Naturkosmetik nicht erlaubt. Tierversuche für Inhaltsstoffe von Kosmetikartikel sind generell seit 2013 EU-weit verboten.

Ist Naturkosmetik tatsächlich besser für mich und die Umwelt?

Wenn Du Dir diese Frage tatsächlich stellst, hast Du bereits den ersten Schritt in eine gesündere Zukunft getätigt. Dazu ist dir die Seite www.kontrollierte-naturkosmetik.at zu empfehlen. Dort bekommst Du nicht nur Informationen über Naturkosmetik, sondern auch Tipps, Erfahrungsberichte und Hinweise wie Du Naturkosmetik von herkömmlicher Kosmetik unterscheiden und wo Du Naturkosmetikartikel kaufen kannst. Denn sämtliche Produkte die auf dieser Seite gezeigt und empfohlen werden, sind nach international anerkannten Qualitätssiegeln geprüft.

Alle Hersteller die nach einem der nachstehenden Qualitätssiegeln zertifiziert sind, haben sich nicht nur einer nachhaltigen Produktion ihrer Produkte verschrieben, sondern verwenden ausschließlich natürliche Materialien und diese natürlich frei von Tierversuchen.

Relevante Qualitätssiegel für Naturkosmetik sind z.B. CSE (Certified Sustainable Economics), Demeter, NATRUE, Naturland, EcoControl, das ECOCERT-Label, oder das BDIH-Siegel für kontrollierte Naturkosmetik. Welches Siegel für welche Kriterien steht, kannst Du auf der Seite www.kontrollierte-naturkosmetik.at nachlesen.

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